Offener Brief zum Knospen-Desaster

Eigentlich wollten wir gleich sofort nach der DV schreiben. Aber die Schockstarre hielt einige Zeit an. Der Knospe von Biosuisse scheint es ähnlich zu ergehen, wie denjenigen unserer Obstbäume nach den vergangenen Frostnächten.

Wie schnell ist doch eine gut etablierte Marke zerzaust und zurückgestutzt auf billiges Mittelmass. Die Sendung Kassensturz und die Nein-Parole von Biosuisse zur Trinkwasserinitiative haben die Premiummarke Knospe entlarvt. Unsere Kunden sind sehr enttäuscht und haben nur mit Entsetzen, Unverständnis und Unglauben auf die skandalöse Parolenfassung zur Trinwasserinitiative reagiert. Als zuvor stolze Knospeproduzenten fühlen wir uns verraten und verkaufen unsere Knospenprodukte nur noch mit bitterem Schamgefühl. Wie sollen wir unserer Kundschaft erklären, dass sie bitte beste Bio-Lebensmittel kaufen mögen,  aber gleichzeitig aus ökonomischen Gründen pestzidverseuchtes Hahnenwasser trinken soll?

Möglicherweise tut der Vorstand der Ehrlichkeit halber gut daran, bei der nächsten Statutenrevision den Passus in Art. 2  „Förderung des Biolanbaus“ zu streichen. Genau so wie sich Biosuisse tunlichst darum bemüht, den in der Vergangenheit  oft verwendeten Begriff „Bioland Schweiz“  zu vermeiden.

Viel Glück und Erfolg  beim Aufsammeln und Kleben der Scherben!

Vom seit 1974, also noch lange vor der Knospe, giftfrei bewirtschafteten Bruderholzhof.

Andreas&Rina Ineichen, Laura Ineichen und Manuel Kaufmann